In Beitrag vom Mai diesen Jahres hatte ich über die spektakulären Polarlichter berichtet, die über Rimbach zu sehen waren.
Fast hatte man schon gedacht, als wäre das ein wohl einmaliges Ereignis in 2024 in unseren Breiten. Doch in drei Augustnächten zeigten sich in den Allsky-Aufnahmen wieder Polarlichter. Aber weniger prominent als jene im Mai. Was aber bemerkenswert ist, ist dass an drei aufeinanderfolgenden Nächten diese Polarlichter zu sehen waren.
Die Ursache war eine erhöhte Sonnenaktivität. Auf der Spaceweather-Webseite kann man die solare Aktivität für jeden Tag betrachten – dabei ist wichtig zu wissen, dass dies Messungen „auf der Sonne“ sind. Diese CME-Events sind Auslöser von Polarlichtern, die dann etwa 4 Tage später in der Erdatmosphäre zu sehen sind.
Sonnenaktivität 08.08.2024 … Solar activity has been at high levels for the past 24 hours. The largest solar event of the period was a M2 event observed at 08/0106Z from Region 3777 (S09W19). There are currently 8 numbered sunspot regions on the disk.
Sonnenaktivität 09.08.2024 … Solar activity has been at high levels for the past 24 hours. The largest solar event of the period was a M1 event observed at 09/1206Z from Region 3780 (S12E03). There are currently 9 numbered sunspot regions on the disk.
Sonnenaktivität 10.08.2024 … Solar activity has been at high levels for the past 24 hours. The largest solar event of the period was a M5 event observed at 10/0237Z from Region 3780 (S12E03). There are currently 9 numbered sunspot regions on the disk.
Auf der Spaceweather-Webseite ist an allen drei Tagen eine hohe Aktivität dokumentiert – die solaren Auswürfe gehen auf die Regionen 3777 (S09W19) und 3780 (S12E03) zurück. Davor und danach wird die Aktivität dann wieder mit moderat beschrieben.
Die drei nachfolgenden Aufnahmen entstanden in den Nächten vom 11. auf den 12.08.2024 (Maximum etwa 2 Uhr), in der Nacht vom 12. auf den 13.08.2024 (Maximum etwa 1 Uhr) und in der Nacht vom 13. auf den 14.08.2024 (Maximum um 4 Uhr).
Bei allen Aufnahmen verläuft die Nord-Süd-Richtung entlang einer Vertikalen, die leicht nach rechts gekippt ist. Nord liegt bei 1 Uhr, Süden bei 7 Uhr.
11. – 12.08.2024
allsky-20240811-20240812-polarlicht-1.mp4
12. – 13.08.2024
allksky-20240812-20240813-polarlicht-2.mp4
13. – 14.08.2024
allsky-20240813-20240814-polarlicht-3.mp4
Mit der zeitlichen Verzögerung von rund 4 Tagen berechnet man eine Geschwindigkeit der elektrisch geladenen Teilen von etwa 430 km/s.
Interessant ist das Polarlicht in der letzten Nacht (13./14.). Hier startet die Nacht mit einem Gewitter. Als dieses sich verzogen hat, ist nicht das magenta-farbene Leuchten zu sehen, sondern eher ein „Fahles-Gelb-Event“. So man denn annimmt, das dieses Aufleuchten überhaupt ein Polarlicht ist. Die Richtung Norden, wie auch die Sonnenaktivität passt. Die Farbe würde dann auf angeregte, neutrale Sauerstoffatome verweisen.
Aber ohne die zwei Magenta-Polarlichter der zwei Nächte zuvor, würde man wohl dieses Aufleuchten nicht als Polarlicht einordnen.