NGC 3162 | Leo
Der Zusammenhang zwischen einer beobachteten morphologischen Störung einer Galaxie und einer erhöhten Starburst Rate ist bei wechselwirkenden Galaxien schon seit längerem bekannt. Bei einer Untersuchung der räumlich integrierten Spektren von späten Sab-Sbc Spiralen suchte Greg Rudnick et atl. (2000ApJ,538) nach weiteren Anhaltspunkten und deren Korrelationen für diesen Zusammenhang. Es wurde ein Sample von 40 Galaxien untersucht, wobei Rudnick solche Galaxien auswählte, deren „lopsideness“ (d.h. Einseitigkeit oder Schiefe) – ein Indikator schwacher Wechselwirkungen – variierte.
Betrachtet man die azimutale Verteilung Oberflächenhelligkeit über mehrere Radien, so ergibt sich die lopsideness als (m=1) Fourierkomponente dieser Verteilung. Die ebenfalls beobachteten Spektren zeigten mit der Balmer Absorption, einem blauen Kontinuum und einem schwachem 4000Angstrom Abbruch die Anwesenheit junger Sternpopulationen. Im Gegensatz zu symmetrischen Galaxien findet man eine prominente >3Sigma Korrelation zwischen der Lopsideness und der Halbwertsbreite der H-Beta Emissionslinien. In Modellrechnung kann man die Beobachtungen mit Hilfe einer evolutionären Populationssynthese nicht nur qualitativ, sondern auch quantitativ (!) dadurch erklären, dass man eine Basispopulation mit einer überlagerten „boost population“ zeitabhängig kombiniert. Die boost population macht nur 10% der Gesamtmasse der modellierten Galaxie aus. Die SAB(rs)bc Galaxie NGC 3162 ist ein Mitglied des untersuchten Samples und interessanterweise erkennt man bereits im Außenbereich der Spiralarme die typischen Vorontsov-Velyaminov „Knicke“.