UGC 12667 12665

UGC 12667 12665 | Arp46 | Pegasus

Bei der Untersuchung von Supernovae (SN) gibt es viel Ansätze, die Art und Weise ihres Auftretens näher zu studieren. Interessant sind dabei die Umstände einer SN Explosion in Galaxienpaaren und in wechselwirkenden Galaxien. Man könnte vermuten, dass SNs vom Typ II und Ib, deren Vorläufer junge, massive Sterne waren, vielleicht bevorzugt in Richtung des Wechselwirkungspartners auftreten?

Eine solche Studie führten A.R.Petrosian und M.Turatto durch (1995, Astronomy and Astrophysics 297, 49–55), wobei sie vom Asiago SN Katalog (ASC) ausgingen und dabei zum Abgleich den Katalog „Isolated Pairs of Galaxies“ von Igor Karachentsev und den „Atlas of Peculiar Galaxies“ von Halton Arp sowie den „Atlas and Catalogue of Interacting Galaxies“ von Boris Vorontsov-Velyaminov heranzogen.

Dabei haben sie eine Auswahl von Galaxien getroffen, deren Morphologie sichtbar gestört war, wie etwa durch starke Absorptionsstrukturen, verformte Spiralarme oder durch Gezeitenschweife. Der Abgleich mit dem ASC lieferte so 32 ARP/VV Systeme und 14 isolierte Paare.

Zu jeder SN wurde der projizierter Abstand zum galaktischen Kern berechnet, wobei man die Inklination der Galaxie gegenüber der Sichtlinie mit berücksichtigt hat. Schließlich wurde der Abstand der beiden Galaxien und damit die Projektionsdistanz der SN von der Nachbargalaxie sowie auch der Positionswinkel (PA) bezogen auf die Verbindungslinie der beiden Galaxienzentren zur Auswertung herangezogen.

Was konnte nun bei diesem Vergleich festgestellt werden? Man fand eine homogene Verteilung über die vier PA-Quadranten. Die Daten zeigen, dass die PAs von 56% des Samples auf der Seite liegen, die zur Nachbargalaxie weist, was sehr gut in den Fehlergrenzen einer Gleichverteilung bei dieser Samplegröße liegt. Betrachtet man die SN Typen separat, so zeigen sowohl SN II und Ib’s, wie auch die Ia’s keine Tendenz bevorzugt auf der Begleiterseite zu liegen.

Eine Betrachtung der relativen Lage in der Scheibenebene der SN II und Ia Typen zeigt bei den isolierten Paaren und bei den wechselwirkenden Systemen im Vergleich zu einem Referenzsample (mit SNs in normalen Spiralgalaxien) eine stärkere Konzentration zum Zentrum hin, mit einem Maxmium von etwa 0.4 (relativ zum photometrisch ermittelten Galaxienradius), bei den normalen Spiralen lag das Maximum bei bei 0.8. Die kompaktere SN-Radialverteilung lässt auf eine erhöhte Sternentstehungsrate nahe der Kernregion und der inneren Scheibe schließen (J. Kennicutt et al., 1987, Astronomical Journal 93, 1011). Bei den SN Ia Typen war dagegen kein statistisch signifikanter Unterschied feststellbar.

Die Aufnahme zeigt die beiden Galaxien UGC 12667 (links) und UGC 12665, letztere auch als Arp46 katalogisiert, die Entfernung der Balkenspirale UGC12665 wird mit 76 MPc angegeben, UGC12667 liegt mit 55Mpc deutlich näher (NASA/IPAC Extragalactic Database).

Bei der hellblauen Aufhellung links oberhalb des Zentrums von UGC12667, in etwa 16kpc Entfernung vom Kern, handelt es sich wohl um einen eingefangenen Begleiter, und auf eine bewegte Orbit-Vorgeschichte verweisen die zwei sichtbaren Gezeitenschweife.

UGC12667 | 12665 | Arp46 | Pegasus
Hypergraph 350/3060, STL-6303, STL-AO (Norden oben, Osten links) L: 185 min, R:40min, G:30min, B:40min, 2.8″..2.9″ schlechtes Seeing Rimbach, 23./25.10.2008
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