Seit zwei Jahren betreibe ich eine einfache Allsky-Kamera. Die Software generiert jeden Morgen ein Video aus den nächtlichen Einzelaufnahmen. Diese sind ca. 30 s lang und manchmal fangen diese einen kleinen Meteor ein. Beim Durchschauen der Videos der letzten zwei Nächte fand ich nun gleich 5 solche Meteore, verschieden hell und mit unterschiedlichen Leuchtspurlängen.
Die Ursache der Meteore sind in der Regel Meteorströme, die Im Jahresverlauf eine bestimmte Zeitspanne umfassen. Jeder dürfte die Perseiden im August kennen. Neben diesen Events fängt die Erde natürlich fortwährend kosmische Brösel ein, die die Sonne auf erdbahnkreuzenden Bahnen umlaufen. Bei diesen Meteoren gibt es auch einen Radianten, der im Laufe eines Jahres entlang der Ekliptik wandert. Die Position dieses Radianten liegt etwas östlich des „Gegensonnen-Punktes“, der auch als Antihelion bezeichnet wird. Dieser überstreicht zwangsläufig die Radianten-Bereiche der offiziellen Meteorströme und es kommt so zu Überlagerungen. Wobei hier die Meteorströme gewinnen, da sie über viel mehr Material verfügen – sie sind ja die Staubspuren von Kometen.
Im Februar gibt es im Meteorstrom-Jahreskalender den Strom „Februar-Leoniden“. Deren Radiant (11 h, +06°) liegt im Löwen. Dieses Sternbild steht auf den Allsky-Aufnahmen unterhalb des Großen Bären im unteren rechten Quadrant.
Ob nun die Aufnahmen Anithelion-Meteore oder Leoniden-Meteore zeigen, kann man nicht sicher sagen, zumal ihre Strichspuren nicht so richtig passen – verlängert man diese, gelangt man nicht exakt zum Radianten (wobei die Verzeichnung zu beachten ist – siehe Gradnetz). Aber das können Sie als Betrachter selbst entscheiden.
Der ganz unten angefügte Screenshot zeigt das Gradnetz mit dem Antihelion und auch die Sternbilder. Die Zeitangaben der Aufnahmen steht oben links. Im Bildfeld der Allsky-Kamera liegt Süden unten links.
